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Urban Mining Moabit.
Bodenproben Trümmerberge

Ein kollektiver Erkundungsprozess mit einigen Mitteln der Kunst

In Moabit, nahe des Berliner Hauptbahnhofes, erheben sich zwei über 50 Meter hohe Berge. Unzählige zerstörte Häuser wurden hier ab 1949 „entsorgt“. Im Stadtplan heute schlicht Rodelberg genannt, verbergen sich hier im Boden Spuren von Leben, Ideen und Räumen. Der künstlerische Prozess lenkt den Blick auf diese zwei vermeintlich stummen Protagonisten des letzten Krieges sowie auf die Boden-Geschichte dieses Viertels. 

 

Der Untergrund des harmlos wirkende Freizeitgeländes des Fritz-Schloß-Parks in Berlins Mitte archiviert vielschichtig Materialien. Ein heterogenes Kollektiv von Künstler:innen entwickelt aus archäologischen Bodenproben, recherchierten Fakten sowie mündlichen Schilderungen ortsspezifische Formen des Erzählens: performativ, mit Texten, Geräusche aus dem Innern der Berge und Videos von Pflanzen, Steinen und anderen Zeitgenossen. Die verschiedenen Schichten der Moabiter Böden aus Ideologie, Geschichte und potentieller Zukunft werden in verschiedenen Prozessen erfahrbar gemacht.

In einem performativen Spaziergang auf den Berg und einer Werkstatt-Ausstellung im Projektraum Kurt-Kurt gibt die Gruppe Einblicke in den Stand der Ermittlungen und lädt ein zum Austausch.

 

Ein Prozess von und mit: Henrik Adler, Elisa Calosi, Anne Marie Fischer, Thomas Goerge, Uwe Gössel, Oscar Loeser, Niclas R. Middleton, Mark Polscher, Bernhard Siegl sowie weiteren Expert*innen und Gästen.

Samstag, 3. Dezember 2022, 

17 Uhr Performativer Rundgang im Fritz-Schloß-Park [Treffpunkt Denkmal der Notarbeiter*innen, Park-Eingang Turmstraße / Rathenower Str.] 

Ab 19 Uhr Werkstatt Ausstellung Diskurs im Projektraum Kurt-Kurt [Lübecker Str. 13, 10559]

In Kooperation mit:
ZK/U - Zentrum für Kunst und UrbanistikGalerie Nord des Kunstvereins Tiergarten; Projekt-Raum Kurt-Kurt

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Prozessbeteiligte

Henrik Adler

ist Dramaturg und Projektemacher. Er arbeitete am Berliner Ensemble, bei den Berliner Festspielen und am GRIPS Theater.

Beim Fraunhofer CeRRI erforschte er nachhaltige Innovationsprozesse und ist Mitbegründer des „Institute for Cultural Governance“.

Er versteht dramaturgische Praxis weit: Von klassischer Theaterdramaturgie, über Architektur-Beratung, bis hin zu Ausstellungskonzeption.

Sein Interesse gilt überdies dem öffentlichen Raum und Initiativen für die Belebung in lokalen Kontexten.

Elisa Calosi

ist Produzentin, studierte Medien – Kultur – Kommunikation in Deutschland, Frankreich und Bulgarien. Von 2012 bis 2014 leitete sie die Abteilung Kunst und Kultur der Internationalen Elias Canetti Gesellschaft in Ruse/Bulgarien. 2015 war sie Stipendiatin für Kunstkoordination an der Akademie Schloss Solitude. Sie konzipierte und betreute zahlreiche Projekte, von Literaturfestival zur Ausstellungen, Theaterperformances und Filme, mit dem Schwerpunkt auf partizipative Formate. Seit 2016 lebt sie wieder in Berlin, arbeitet als freie Kulturmanagerin und als freie Produktionsleiterin von Tanz- und Theaterperfomance, Ausstellungen sowie Filme, u.a. für Milo Rau / IIPM e.V., Boglarka Börcsök, Clébio Oliveiraund und Uwe Gössel. 

Thomas Goerge

ist freischaffender Theatermacher und Künstler,

2022 Text/Regie für das vom Fonds DaKu gefördertem Projekt "FAUST der FRAUEN" (ausgezeichnet mit dem Inlusionspreis des Bezirks Oberbayern)

2021 Text/ Regie für das vom Fonds DaKu gefördertem Projekt „75 Hektar Wiese“ und Beteiligung mit seinem „Erdtheater beim vom Fonds DaKu gefördertem Projekt „Boden.Treff.Leipzig.“

2018 - 2020 arbeitete er an dem von der KSB co-finanzierten Projekt „I like Africa“ an der Oper Halle und dem Theater Lübeck. 

2017 Gründung des udei e.V. seitdem entstanden zahlreiche integrative Projekte.

Er inszenierte u.a. an der Staatsoper Berlin und am Theater Trier. Er konzipierte Räume u.a. für Dimiter Gotscheff und Christoph Schlingensief. Eingeladen war er zum Berliner Theatertreffen und zur 54. Biennale in Venedig (Goldener Löwe).

2017 Tassilo-Kultursozialpreis der SZ und 2021/22 Kulturpreis des LK Freising. 

Lehraufträge u.a. an der HMT Leipzig, der UdK Berlin und seit 2015 an der ADK Ba.-Wü. 

{www.thomasgoerge.de}

Uwe Gössel 

ist freischaffender Theatermacher, Dramaturg und Autor. 

Zuletzt entstand 2021 das site-specific Projekt „Boden.Treff.Leipzig. Die letzten 500 Millionen Jahre“ in Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum in Leipzig. Am Projekt „75 Hektar Wiese“ war er konzeptionell, dramaturgisch und performativ beteiligt. Seine wissenschaftlich-installative Raumkunst „Bodenproben Berlin“ entstand 2019 in der in der clb-Galerie, Berlin. Er war tätig am Nationaltheater Reykjavik (mit Thorleifur Örn Arnarsson), für Rimini Protokoll (Kammerspiele München: „Top Secret“) und regelmäßig mit der Gruppe shifts. art in movement („Feeding Back“, 2019 und „RIM#2-3“, 2020/21 und 2021 „Hansahood“). 

Von 2006 - 2014 war er Leiter des Internationalen Forums des Theatertreffens der Berliner Festspiele, 2002 - 2004 Dramaturg am Maxim Gorki Theater Berlin, 1999 - 2002 Schauspieldramaturg am Volkstheater Rostock. Lehrtätigkeit u.a. in Deutschland, Japan, Tunis, Georgien, Togo und der Ukraine. Seit 2020 unterrichtet er digital an der Universität in Teheran. 

Uwe Gössel ist Ehrenmitglied der Dramaturgischen Gesellschaft dessen Vorstand er von 2005 bis 2021 war.

{www.bodenproben.org}

Niclas Reed Middleton

ist Kameramann und Filmemacher. Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit ist die Frage, wie sich die Verhältnisse der Menschen in ihren Handlungen und in ihrer unmittelbaren Umgebung ausdrücken und mit der Kamera visualisieren lassen. Auf diese Weise sind in vielen verschiedenen Erdteilen dokumentarische Erzählungen entstanden, die von den Sehnsüchten der Menschen erzählen, von ihren Leidenschaften oder von ihren Verhältnissen. Aktuell erweitert er seinen Fokus auf die Natur, auf die Zusammenhänge von Klima und die Eingriffe der Menschen. Niclas Reed Middleton studierte Kamera von 2003 bis 2009 an der Filmhochschule HFF "Konrad Wolf" in Potsdam - Babelsberg. Viele Dokumentarfilme (fürs Fernsehen sowie fürs Kino) folgten und führten ihn u.a. in die USA, nach Südafrika und nach Kuweit. 2014 drehte er in Gaza, Palästina, auf Hawaii den Dokumentarfilm GAZA SURF CLUB (Regie: Philip Gnadt). Der Dokumentarfilm DIE NEUEN KINDER VON GOLZOW (Regie: Simone Gaul) hatte auf dem Festival Dok Leipzig 2017 seine Premiere. 

{www.niclasmiddleton.com}

Mark Polscher

Der Komponist und Multiinstrumentalist Mark Polscher studierte bei Joe Mubare und Karlheinz Stockhausen.

Sein Werkverzeichnis umfasst Orchester- und Chorwerke, Musiktheater und Kammermusik so wie rein elektronische Werke und Klanginstallationen. Durch seine langjährige Theaterarbeit, auch als Regisseur, sind viele seiner Stücke als szenische Musik mit elektroakustischer Aufführungspraxis konzipiert. Polscher ergänzt seine Konzert- und Studioarbeit durch Vorträge und Workshops.

{www.polscher.de}

Christine Rollar

studierte Schauspiel an der UdK Berlin. Sie arbeitet meist in interdisziplinären Zusammenhängen.

Für ihre Gruppe LUNATIKS entstanden unter ihrer Leitung das generationsübergreifende Stück „2Tage und 1Nacht“ am jungen dt

und im öffentlichen Raum „Die Goldene Schweigekapsel“ (Theater Kiel).
Beim Impulse Festival 2018 konzipierte und koordinierte sie massgeblich das Stadtprojekt mit: „Wenn die Häuser Trauer tragen“.
Lehraufträge führen sie an die UdK zurück und an die Fritz Kirchhoff Schule.

Bernhard Siegl 

ist Theatermaler, Bühnen- und Kostümbildner.Er arbeitet seit 2000 als Bühnen- & Kostümbildner mit den RegisseurInnen und ProduzentInnen Miriam Tscholl, Katja Ott, Manuel Schmitt, Uwe Gössel, Arved Schultze, Burghart Klaußner und Tilo Nest zusammen. Seine Arbeiten konnten an zahlreichen festen und freien Produktionshäusern, wie Münchner Kammerspielen, Deutsches Theater Berlin, Oper Frankfurt, Burgtheater Wien, Maxim Gorki Theater, HAU, Düsseldorfer Schauspielhaus, Bibliotheca Alexandrina und Eggenfelden gesehen werden. Darüber hinaus kreiert er Ausstellungen, Installationen und Interieurs. Eigene Inszenierungen realisierte er mit der Oper „Hänsel und Gretel“ am Theater Trier und „Der Drang“ am Theater an der Rott, welches 2015 zu den Bayerischen Theatertagen eingeladen wurde.

{www.bernhardsiegl.de}

„Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien“
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