Urban Mining Moabit.
Bodenproben Trümmerberge
Ein künstlerischer Rechercheprozess im Berliner Fritz-Schloß-Park
Von und mit:
Henrik Adler (Text, Dramaturgie)
Thomas Goerge (Text, Video, Installation)
Uwe Gössel (Künstlerische Leitung, Konzept, Text)
Niclas R. Middleton (Videoinstallation)
Mark Polscher (Musik, Performance)
Christine Rollar (Dramaturgie, Performance)
Bernhard Siegl (Ausstattung, Installation)
Sowie:
Elisa Calosi (Produktionsleitung)
Babett Börner / makena plangrafik (Grafikdesign)
Alexandra Finder (Performance)
Oscar Loeser (Making of)
Jakob Tornau (Technische Einrichtung)
In Moabit, nahe des Berliner Hauptbahnhofs und des Regierungsviertels, erheben sich zwei über 50 Meter hohe Berge. Unzählige zerstörte Häuser wurden hier ab 1945 „entsorgt“. Die ehemals angrenzenden Militärkasernen der Wehrmacht verschwanden gleich mit. Bis heute erinnert kein Hinweis die Besucher*innen des Parks daran. Wie in vielen anderen deutschen Städten auch, ist hier inzwischen Gras über die Trümmer gewachsen. Im Stadtplan heute schlicht als Rodelberg vermerkt, archiviert er Spuren von Leben, Ideen und Räumen.
Ein heterogenes Kollektiv von Künstler*innen entwickelt aus archäologischen Bodenproben, recherchierten Fakten sowie mündlichen Schilderungen ortsspezifische Formen des Erzählens: performativ bei Nacht im Park, mit Texten, Geräuschen aus dem Innern der Berge, bemalten Bodentüchern und Videos von Pflanzen, Steinen und anderen Zeitgenossen.
Das Vielspartenprojekt "Urban Mining Moabit" betreibt seine poetischen Geschichtserkundungen mit Tiefenbohrungen in Bibliotheken und Archiven, in der unmittelbaren Nachbarschaft, in ferner liegenden Mythen und eben ganz konkret mit archäologischen Grabungen im Fritz-Schloß-Park, einem der 18 Berliner Trümmerberge. Er besteht aus einer Million Kubikmetern Schutt und Steinen, hat Wehrmachtskasernen verschluckt und dient heute der Erholung. Die beteiligten Künstler und Mitdenker schicken einen nicht nur bohrenden, sondern auch konstruktiven, offenen, sich identifizierenden Blick auf das, was den Vorfahren geschehen ist, fragt, wie wir mit ihnen verbunden sind und wie es weiter geht … Die Ausstellung ist ein Zwischenprodukt, der Prozess geht weiter und lässt sich wohl auch gar nicht abschließen, das heißt, man kann sich auch jederzeit gedanklich einklinken. Große Empfehlung. Ulrich Seidler (Kulturredakteur der Berliner Zeitung)
Ein Rechercheprojekt von Uwe Gössel in Kooperation mit:
Kurt – Kurt, ein Projekt von Simone Zaugg und Pfelder im Geburtshaus von Kurt Tucholsky, Lübecker Straße 13, 10559 Berlin; ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik
KUNSTrePUBLIK e.V, Siemensstraße 27, 10551 Berlin;
Mit freundlicher Unterstützung von:
Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten
„Urban Mining Moabit“ wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste
aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
im Rahmen von NEUSTART KULTUR
PDF - KATALOG "Urban Mining Moabit"
MOABITER TRÜMMER TRAUM {11:33}
von Thomas Goerge
Making Of {15:02}
"Urban Mining Moabit" von Oscar Loeser
URBAN MINING MOABIT - Ein filmischer Essay {22:32}
von Niclas R. Middleton
PDF - PRESSESPIEGEL "Urban Mining Moabit"
Im Rahmen der Projektreihe „Reisen in der Stadt“ präsentierte Kurt-Kurt
URBAN MINING MOABIT – Bodenproben Trümmerberge
Ein künstlerischer Rechercheprozess im Berliner Fritz-Schloß-Park
Von und mit: Henrik Adler, Elisa Calosi, Thomas Goerge, Uwe Gössel, Oscar Loeser, Niclas R. Middleton, Mark Polscher, Christine Rollar, Bernhard Siegl sowie weiteren Expert*innen und Gästen.
Freitag, 5.5.2023
18 Uhr Eröffnung Ausstellung und Film
19 Uhr Impuls von Adrienne Goehler anschl. performative Intervention
Samstag, 6.5.2023
16 – 23 Uhr Ausstellung und Film
20 Uhr performative Intervention
Sonntag, 7.5.2023
16 – 19 Uhr Ausstellung und Film
Ein heterogenes Kollektiv von Künstler*innen entwickelt aus archäologischen Bodenproben, recherchierten Fakten sowie mündlichen Schilderungen ortsspezifische Formen des Erzählens: performativ bei Nacht im Park, mit Texten, Geräuschen aus dem Innern der Berge, bemalten Bodentüchern und Videos von Pflanzen, Steinen und anderen Zeitgenossen.
Der Film, die Ausstellung und die Performance verhandeln den künstlerischen Erkundungsprozess in verschiedene Schichten der beiden vermeintlich stummen Protagonisten aus Ideologie, Geschichte und potentieller Zukunft
Zum Projekt Reisen in der Stadt
Reisen in der Stadt: urbane Mobilität, inspirierendes Flanieren, Oszillieren zwischen Kulturen/Subkulturen, Religionen, sozialen Schichten und Communities, die Suche nach Lebens- und Arbeitsraum, zeitgenössische Odysseen, persönliche und/oder kollektive Reiseberichte, Finden von Heimat, historische Spuren, Reisen im Kopf, existentielle Wege und Irrfahrten, Entdeckungsreisen. Und vor allem denken wir an das immense Potential, das das Reisen in der Stadt hier und jetzt hat. Physisch, gedanklich aber auch spezifisch in der aktuellen durch Corona und Klima sich neu definierenden Situation stellt die Kunst des Reisens am Ort, vor Ort und für den Ort für das künstlerische Schaffen eine neue Inspiration und Herausforderung dar. Der Fokus liegt nicht mehr auf dem Reisen für die Kunst, der bis vor kurzem fast unbegrenzten Mobilität, sondern auf der Kunst des Reisens in der eigenen Stadt.
Hier setzt die Ausstellungsreihe Reisen in der Stadt an und rezipiert und präsentiert die Stadt mit künstlerischen, multiperspektivischen Blicken von Sharon Paz, Rafael Ibarra, Maya Schweizer und Jan Köchermann.
Reisen in der Stadt hinterfragt neben stadtspezifischen Themen auch die zeitgenössische Figur des/der Künstler*in als einem/einer Pendler*in zwischen Migration, permanentem Reisen und der Verortung seiner/ihrer Werke in klar definierten räumlichen Situationen. Gerade jetzt nach der Erfahrung eines Lockdowns und dem Zurückgeworfen sein auf die eigene Stadt oder gar das eigene Zimmer stellen sich neue, andere Fragen zur Position und Funktion des/der Künstler*in als Reisende, als Pendler*in zwischen Entstehungsorten und Präsentationsorten. Gesetzte Werte und Normen der Produktion, Präsentation und Rezeption von Kunst verschieben sich und müssen neu verhandelt werden.
In diesem Kontext wird Reisen in der Stadt den Topos Stadt künstlerisch apostrophieren und gleichzeitig auch in einer großen Bandbreite im Heute mit aktuellen Fragestellungen konfrontieren und reflektieren.
Das Projekt Reisen in der Stadt wird gefördert durch Neustart Kultur / Stiftung Kunstfonds.
Kunst und Kontext im Stadtlabor Berlin-Moabit
ein Projekt von Simone Zaugg und Pfelder im Geburtshaus von Kurt Tucholsky,
Lübecker Straße 13, 10559 Berlin;
www.kurt-kurt.de | @kurt_kurt_projectspace
Partizipative Werkstatt im Kurt-Kurt am 3.12.2022
URBAN MINING MOABIT
Bodenproben Trümmerberge - Ein künstlerisches Erkundungsprojekt
Ein Prozess von und mit:
Henrik Adler, Elisa Calosi, Anne Fischer, Thomas Goerge, Uwe Gössel, Oscar Loeser, Niclas R. Middleton, Mark Polscher, Christine Rollar, Bernhard Siegl sowie Bürgerinnen und Bürgern aus Moabit und darüber hinaus.
Samstag, 3.12.2023
17 Uhr Performativer Rundgang im Fritz-Schloß-Park, Treffpunkt Denkmal der Notarbeiter*innen, Park-Eingang Turmstraße / Rathenower Straße
19 Uhr Werkstatt Ausstellung Diskurs im Projektraum Kurt-Kurt, Lübecker Str. 13, 10559 Berlin
Der künstlerische Prozess des Projektes URBAN MINING MOABIT lenkt den Blick auf diese vermeintlich stummen Protagonisten des letzten Krieges sowie auf die Boden-Geschichte dieses Viertels. Der Untergrund des harmlos wirkende Freizeitgeländes des Fritz-Schloß-Parks in Berlins Mitte archiviert vielschichtig Materialien.
Ein Kollektiv von Künstler:innen entwickelt aus archäologischen Bodenproben, recherchierten Fakten sowie mündlichen Schilderungen ortsspezifische Formen des Erzählens: performativ, mit Texten, mit Geräuschen aus dem Innern der Berge und Videos von Pflanzen, Steinen und anderen Zeitgenossen. Die unterschiedlichen Schichten der Moabiter Böden aus Ideologie, Geschichte und potentieller Zukunft werden in verschiedenen Prozessen erfahrbar gemacht.
In einem performativen Spaziergang auf und um den Berg und in einer Werkstatt-Ausstellung im Projektraum Kurt-Kurt gibt die Gruppe Einblicke in den Stand der Ermittlungen und lädt ein zum Austausch.
In Kooperation mit:
Kunst und Kontext im Stadtlabor Berlin-Moabit
ein Projekt von Simone Zaugg und Pfelder im Geburtshaus von Kurt Tucholsky,
Lübecker Straße 13, 10559 Berlin;
www.kurt-kurt.de | @kurt_kurt_projectspace